John 1

Datum: 14.2.2002 Stelle: Johannes 1:36 »Siehe, das Lamm Gottes!« - Hier wiederholt Johannes einen Teil des Zeugnisses, das er in Joh.1,29-34 über Jesus abgegeben hatte: »Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt hinwegnimmt. [...] Und ich habe es gesehen und bezeuge, dass dieser der Sohn Gottes ist.« So ist also bereits zu Beginn des Wirkens Jesu offenbart, wer ER ist und dass ER für unsere Sünden sterben wird. Datum: 14.2.2002 Stelle: Johannes 1:38-39 Es ist doch eine gute Sache, wenn wir Jesu »Adresse« kennen, so dass wir IHN wiederfinden können. Die Frage der beiden ersten Jünger war also völlig angemessen, konnten sie doch so Jesus wiederfinden (Joh.1,41-42). Johannes verwendet in seinem Evangelium durchweg die römische Zeitrechnung - warum sollte er auch nach 70 n.Chr., also nach der Zerstörung des Tempels, noch die jüdische Zeitrechnung verwenden, zumal er sein Evangelium in Ephesus schrieb, wo die römische Zeitrechnung galt? Die Römer teilten die 24 Stunden des Tages in zweimal zwölf Stunden ein, und diese Einteilung haben wir so übernommen (vgl. AM: vormittags und PM: nachmittags im Englischen). Die Juden teilten den hellen Teil des Tages in zwölf Stunden ein (vgl. die Aussage Jesu in Joh.11,9, die sich natürlich auf das jüdische System bezieht, auch wenn Johannes sonst römische Zeitrechnung verwendet) und die Nacht in drei Nachtwachen, deren Länge sich mit der Länge der Nacht änderte. Die »zehnte Stunde«, von der ab die beiden ersten Jünger Jesu bei IHM blieben (Joh.1,39) entsprach also 10 Uhr morgens. Tabelle zur Umrechnung der Zeitangaben im Neuen Testament: heute römisch jüdisch 01:00h 1. Stunde 02:00h 2. Stunde 03:00h 3. Stunde 04:00h 4. Stunde 05:00h 5. Stunde 06:00h 6. Stunde (Joh.19,14) 07:00h 7. Stunde 1. Stunde 08:00h 8. Stunde 2. Stunde 09:00h 9. Stunde 3. Stunde (Mk.15,25; Apg.2,15) 10:00h 10. Stunde (Joh.1,39) 4. Stunde 11:00h 11. Stunde 5. Stunde 12:00h 12. Stunde 6. Stunde (Mk.15,33) 13:00h 1. Stunde 7. Stunde 14:00h 2. Stunde 8. Stunde 15:00h 3. Stunde 9. Stunde (Mk.15,33; Apg.3,1) 16:00h 4. Stunde 10. Stunde 17:00h 5. Stunde 11. Stunde 18:00h 6. Stunde 12. Stunde 19:00h 7. Stunde (Joh.4,52) 20:00h 8. Stunde 21:00h 9. Stunde 22:00h 10. Stunde 23:00h 11. Stunde 24:00h 12. Stunde Frage: War der Zeitpunkt »die erste Stunde« ihr Ende (wie heute: 01:00h bedeutet, dass eine volle Stunde des Tages abgelaufen ist) oder ihr Anfang? Datum: 14.2.2002 Stelle: Johannes 1:42 Hier wird im Griechischen der Indikativ Futur Passiv von »kaleo« (nennen) verwendet: »du wirst Kephas genannt werden«. Dies ist eine Prophetie, eine auf die Zukunft bezogene Aussage, deren Erfüllung sich erst in Mt.16,18 (»Du bist Petrus.«) findet. Erst zu diesem Zeitpunkt bekam Petrus diesen Spitznamen bzw. Beinamen. Diese kleine Begebenheit, der Spitzname, den Simon Bar Jona (Mt.16,17) bekommen sollte, offenbart, dass Jesus schon hier seinen Auftrag, für Sünder zu sterben, und dessen Erfolg, die neutestamentliche Gemeinde (Mt.16,18) kannte. Datum: 15.2.2002 Stelle: Johannes 1:43-51 Lied: »Ich bin entschieden zu folgen Jesus« Zeitliche Gliederung vom Beginn der Handlung im Johannesevangelium Tag: Das Zeugnis des Johannes über sich selbst, als die Priester und Leviten ihn danach fragen ließen; Ankündigung des Christus (Joh1,19-28). Tag: Erste Begegnung des Johannes mit Jesus, erstes Zeugnis über ihn (Joh.1,29-34). Tag: Zweites Zeugnis des Johannes über Jesus; Petrus, Johannes und Andreas werden berufen (Joh.1,35-42). Tag: Berufung des Phillippus (Joh.1,43-51), Beginn der Reise nach Kana (Joh.1,43-51). Tag: erster Tag nach Beginn der Reise nach Kana. Tag: zweiter Tag nach Beginn der Reise nach Kana. Tag: dritter Tag (Joh.2,1) nach Beginn der Reise nach Kana, Hochzeit in Kana (Joh.2,1). »Entschieden zu folgen Jesus« Jesus berief seine ersten fünf Jünger in Bethanien jenseits des Jordan (Joh.1,28). Sie wohnten jedoch nicht dort: Andreas, Petrus und Philippus kamen aus Bethsaida (Joh.1,44), einer Stadt am südöstlichen Ufer des Sees Genezareth, 110km nördlich von Bethanien, ebenso wohl Johannes (Mt.4,21); Nathanael kam aus Kana in Galiläa (Joh.21,2). Dass sie alle in Bethanien jenseits des Jordan versammelt waren, zeigt, dass sie wohl alle Jünger Johannes des Täufers waren, so wie es von Johannes und Andreas explizit erwähnt wird (Joh.1,35). Dass sie alle also durch die Hinweise des Johannes zu Jesus kamen (vgl. die Aufgabe des Johannes: Joh.1,6-7), wird dadurch bestätigt , dass der ganze Abschnitt (Joh.1,37-51) von Suchen und Finden spricht, d.h. er impliziert, dass SEINE ersten Jünger den Christus erwarteten und suchten : Johannes und Andreas folgten Jesus nach und wurden von ihm gefragt »Was sucht ihr?« (Joh.1,38) Andreas findet seinen Bruder Simon (Joh.1,41). Andreas sagt zu Simon »Wir haben den Messias gefunden« (Joh.1,41). Jesus findet Philippus (Joh.1,43). Trotzdem sagt Philippus später »Wir haben den gefunden [...]« (Joh.1,45), das heißt, Philippus hat selbst auch den Christus gesucht, war er doch wohl auch ein Jünger des Johannes. Philippus findet den Nathanael (Joh.1,45) Philippus sagt zu Nathanael: »Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth.« (Joh.1,45) Dass er in der Mehrzahl spricht, erklärt Johannes in Joh.1,44: Philippus kannte den Andreas und Petrus, und weil er sah, dass auch sie Jesus nachfolgten, konnte er sagen »Wir haben den gefunden [...]«. Merken wir (z.B. in Joh.1,45.49), was für eine Freude es für die ersten Jünger war, als sie endlich den jahrhundertelang von Israel erwarteten Messias gefunden hatten? Wollen doch auch wir Christus immer wieder suchen - es lohnt sich und wird uns Freude machen, denn ER lässt sich finden . Spricht doch hier stets Jesus das erste Wort zu SEINEN Jüngern, d.h. wer Jesus findet und dann zu IHM kommt, dem offenbart ER sich sofort (vgl. Ereignis der Bekehrung): zu Andreas und Johannes, als sie Jesus nachliefen (Joh.1,37): »Was sucht ihr?« (Joh.1,38). zu Simon Petrus, als Andreas ihn zu Jesus führte: »Du bist Simon, Jonas Sohn, du sollst Kephas heißen« (Joh.1,42). zu Philippus, von dem nicht berichtet wird, dass er aktiv zu Jesus kam, wiewohl er den Messias suchte (Joh.1,45: »gefunden«): »Folge mir nach!« (Joh.1,43). zum kritischen Nathanael, der Jesus kennenlernen und prüfen will: »Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem keine Falschheit ist!« (Joh.1,47). Das sind Beispiele für die Aussage Jesu »Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.« (Joh.6,37) ; alle seine Jünger waren dem HERRN Jesus von SEINEM Vater gegeben (Joh.18,9). Also: auch wenn wir suchende Menschen zu Jesus bringen (wie Andreas; Joh.1,42) oder auffordern, zu Jesus zu kommen (wie Philippus; Joh.1,45), können wir sicher sein, dass der HERR sich ihnen tatsächlich offenbaren wird. Denn Christus sagt von sich selbst: »denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.« (Lk.19,10) - Christus sucht aktiv den verlorenen Sünder. Was bedeutet die Nachfolge praktisch ? Philippus reiste mit Jesus noch am Tag seiner Berufung ab nach Kana (Joh.1,43), ebenso wohl Nathanael (Joh.1,49). Nachfolge hinter Jesus her (heute: nach Gottes Willen leben) erfordert von Anfang an volle Entschlossenheit und bedingungslosen Gehorsam, Loslassen von allem anderen (vgl.: Lk.9,57-62 ). Das sofortige Verlassen von allem Bisherigen ist nach Lk.9,57-62 keine ungewöhnliche Härte. Von Jesus weitersagen Joh.1,45: So wie zuerst Andreas seinen Bruder Simon zu Jesus einlädt (Joh.1,41-42), so lädt Philippus jetzt den Nathanael ein (Joh.1,45). Das Evangelium sollte sich immer noch durch unsere Mundpropaganda ausbreiten, indem wir unsere Bekannten zu Jesus einladen ! Sagte Jesus doch zu SEINEN Jüngern: »Folget mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen!« (Mt.4,19) Joh.1,48: Jesus sieht, was wir tun. Er wusste, dass und wann Philippus den Nathanael gerufen hatte. Er weiß, was wir tun, um Menschen zu IHM einzuladen. Und ER stimmt dem zu, wie hier, dass ein Nachfolger Jesu von Anfang an missionarisch tätig ist. Nathanael Nathanael bedeutet »Gott hat gegeben«. Er wurde von Jesus in Bethanien jenseits des Jordan, das am Jordan liegt und wo Johannes taufte (Joh.1,28), zu einem der zwölf Apostel berufen (vgl. Joh.21,2), kam aber eigentlich aus Kana in Galiläa (Joh.21,2), das sind ca. 100km Luftlinie nordnordwestlich. Dorthin reiste Jesus nach der Berufung des Nathanael (Joh.1,43;2,1) in etwa drei Tagen (Joh.2,1), um an der Hochzeit zu Kana teilzunehmen bzw. dort das erste Zeichen zu tun (Joh.2,11). Anm.: Was bedeutet diese Absicht Jesu, auf die Hochzeit zu Kana zu gehen, für die Auslegung von Joh.2,4? Viele halten dafür, dass Nathanael, der in den Apostellisten des Neuen Testaments (Lk.6,13-16; Mt.10,2-4; Mk.3,16-19) nicht unter diesem Namen gennannt wird, derselbe ist wie der Apostel Bartholomäus . Dafür spricht: Matthäus, Markus und Lukas erwähnen Nathanael nie, Johannes dagegen erwähnt Bartholomäus nie. Johannes sagt trotzdem, dass Nathanael einer der zwölf Jünger war (vgl. Joh.21,2, dazu Joh.20,24-26 zur Bedeutung von »andere Jünger«). Die Synoptiker zeigen eine nahe Verbindung zwischen Philippus und Bartholomäus (vgl. die Apostelisten: Lk.6,13-16; Mt.10,2-4; Mk.3,16-19), Johannes zeigt eine solche Verbindung zwischen Philippus und Nathanael (Joh.1,45-46). Die meisten der anderen elf Apostel trugen ebenfalls zwei Namen. (aus: »The Internationale Standard Bible Encyclopedia«, © 1939 by Wm. B. Eerdmans Publishing Co., jetzt public domain. Als SWORD-Modul kostenlos zum Download auf http://www.crosswire.org. Zu Stichwort »Nathanael (2)«) Die Einladung des Philippus an Nathanael (Joh.1,45) impliziert, dass Nathanael den Messias erwartete (s.o.) und auch, dass Nathanael gut bewandert war in den Schriften des Alten Testaments. Nathanael ist zuerst kritisch und fragt: »Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?« (Joh.1,46). Durch seine Schriftkenntnis wusste er wohl, dass der Messias aus Bethlehem kommen sollte (vgl. Mt.2,5-6; Micha 2,5). Deshalb hatte er wie fast alle Pahisäern und Schriftgelehrten ein Vorurteil gegen »Jesus von Nazareth«, doch wir wissen, dass ER tatsächlich in Bethlehem geboren wurde (Lk.2,4-5): »41 Andere sagten: Er ist der Christus. Andere aber sagten: Christus kommt doch nicht aus Galiläa? 42 Sagt nicht die Schrift, daß der Christus aus dem Samen Davids und aus dem Flecken Bethlehem, wo David war, kommen werde? 43 Also entstand seinetwegen eine Spaltung unter dem Volk.« (Joh.7,41-43) »50 Da spricht zu ihnen Nikodemus, der des Nachts zu ihm gekommen und einer der Ihren war: 51 Richtet auch unser Gesetz einen Menschen, man habe ihn denn zuvor selbst gehört und erkannt, was er tut? 52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche nach, und du wirst sehen, daß aus Galiläa kein Prophet ersteht!« (Joh.7,50-52) Doch Nathanael überwindet sein Vorurteil gegen Jesus. Wie? Indem er Jesus selbst begegnet . Indem er zu Jesus kommt und dieser sich dann ihm offenbart, indem er sagt er habe ihn gesehen, als er sich unter den Feigenbaum zum Gebet zurückgezogen hatte (Gott sieht unser Beten!). Philippus zeigt uns die beste Methode, mit Kritikern und Zweiflern umzugehen : sie aufzufordern, Jesus zu bitten, ihnen zu begegnen. Der HERR ermöglicht jedem (frühe) Suchenden den Glauben an IHN (Spr.8,17), Nathanael z.B. dadurch, dass ER ihm seine Allwissenheit offenbarte. Jesus testierte dem Nathanael, dass er »wahrhaftig ein Israelit, in welchem keine Falschheit ist« (Joh.1,47) sei. Das verwendete Wort ist griech. »dolos«, eigtl. »Köder für Fische«, übertragen »List«, »Betrug«, »Arglist«. Es bedeutet also nicht, das Nathanael sündlos gewesen wäre, denn das ist kein Mensch (Pred.7,20). Jesus selbst war ohne Betrug (Jes.53,9); nach seinem und Nathanaels Vorbild sollen auch wir aufrichtg leben. Frage: Wer im Geschlechtsregister Israels war listig? (Jakob; entsprechend wird »dolos« für seinen Betrug in der griech. Übersetzung des NT, der LXX, verwendet). Joh.43,51: Warum sagte Jesus diesen Vers zu Nathanael? Es scheint eine Ergänzung zu Joh.1,50 »Du wirst Größeres sehen als das!« zu sein, nämlich was diese größeren Dinge sein werden. Deshalb ist auch zuerst Nathanael (»Und er spricht zu ihm: [...]«; Joh.1,51) angesprochen, dann aber auch weitere Personen (»ich sage euch«; Joh.1,51). Was bedeutet es, dass der Himmel offen ist und die Engel auf- und niedersteigen auf Christus? Frage: Wo wird in der Bibel noch berichtet, dass Engel auf- und niedersteigen? Jakob träumte davon (lies: 1.Mo.28,12-13.16-17). Dieses Geschehen drückt also aus, dass Christus die Verbindung zwischen Gott und Menschen ist, dass Christus »Gottes Haus« und die »Pforte des Himmels« (1.Mo.28,17) für uns ist. Denn Christus ist gleichzeitig Gottes Sohn (Joh.1,49) und der Sohn des Menschen (Joh.1,51). In IHM wohnte Gott tatsächlich unter uns (Joh.1,14), aber in menschengemachten Häusern hatte ER noch nie gewohnt (2.Chr.6,18; vgl. Offb.21,3). Johannes sah einen offenen Himmel bei der Taufe Jesu (Mt.3,16). Stephanus sah kurz vor seinem Tod den Himmel offen (Apg.7,55-56). Joh.1,45: Beispiele für Prophezeihungen auf das Kommen des Messias geben, nämlich vom Abschluss aller Propheten. Ggf. kurz solche sammeln. Z.B. Amos 9,11-15, bezogen auf das zukünftige irdische Reich des Christus (vgl. MAK zu Amos 9,11-15). Einfügen: Es waren einfache Leute, die Jesus zu Jüngern berief. Das erste Wunder Jesu Joh.1,50: War dies das wirklich erste übernatürliche Handeln Jesu, von dem uns die Bibel berichtet? Ja, denn es wird noch vor dem Wunder auf der Hochzeit zu Kana (Joh.2,1-10), dem »Anfang der Zeichen« (Joh.1,11) berichtet. Außerdem geschah es ganz zu Anfang des Wirkens Jesu, das ja mit der Taufe des (durch?) Johannes begann (Apg.1,22).
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